Berliner Maler portraitiert auch SGK-Helden der Corona-Krise

Berlin, 28.7.2020

Als Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit von ärztlichem und pflegerischem Personal versteht Edward B. Gordon seine „Heldenportraits“. Inzwischen gibt es Anfragen aus der ganzen Welt, doch als erste seiner Reihe malte er Sandra W., Krankenschwester in unserer Endoskopie.

Gordon Heldenportrait Endoskopieschwester | Sankt Gertrauden-Krankenhaus

Sandra W., Endoskopie-Schwester
im Sankt Gertrauden-Krankenhaus

Gorden Heldenportrait Statin 25 | Sankt Gertrauden-Krankenhaus

Station 25 des SGK

Das Projekt entstand aus Wut über die Zustände zu Beginn der Corona-Krise: keine ausreichende Versorgung mit Schutzkleidung, endlose Diskussionen über die Höhe einer Einmalzahlung als Gratifikation für die aufreibende Pandemie-Zeit und Berichte über Beleidigungen in der Öffentlichkeit, aus Angst sich bei Ärzten und Pflegern mit dem unbekannten Virus anzustecken.

Der in Berlin und London arbeitende Künstler wollte etwas tun, um den Beschäftigten im Gesundheitswesen seine Wertschätzung auszudrücken. Die Idee: eine Online-Galerie von Ärzten und Pflegenden, die COVID-19-Patienten betreuen; ihr eigenes Bild erhalten die Portraitierten als Geschenk. Als Vorlage dienen Selfies, die ihn inzwischen vor allem aus Deutschland und den USA erreichen. Sie kommen meist zusammen mit einer Geschichte.

„Ich lese sehr persönliche Erzählungen über die Arbeit und die Erfahrungen in dieser Krise. Sie spiegeln viel Wut, Angst und Frustration wider, aber auch sehr viel Entschlossenheit, Leidenschaft und Freude daran, zu helfen. Man wird sehr demütig, wenn man sie liest, darum nenne ich die Portraitierten Helden – weil sie es sind.“

Fünf Heldenportraits hat Gordon bislang veröffentlicht, fast vierzig warten noch auf Fertigstellung und jeden Tag kommen neue Mails. Die Reaktion auf seinen Aufruf an die „Frontline Worker“ nennt er selbst „überwältigend“ und wünscht, er könnte schneller malen. Auf der anderen Seite sieht der geborene Hannoveraner keine Eile, aus der Befürchtung heraus, dass die Pandemie uns noch eine Weile beschäftigen wird.

„Als Maler ist man es ja eigentlich gewohnt, sich für längere Zeit von der Welt zurück zu ziehen, in sein Studio beispielsweise, das ist Teil des künstlerischen Prozesses. Auch wenn diese Einsamkeit jetzt ´ärztlich verschrieben` war, anfangs habe ich mir da nicht allzu viele Sorgen gemacht. Aber ich denke, die Situation hat mich doch stark beeinflusst. Das finde ich schon in meinen Bildern reflektiert, die ich in dieser Zeit gemalt habe.“

Unter diesen Bildern, die Gordon in seiner Rubrik „A Painting A Day“ veröffentlicht, findet sich auch eine weitere Impression aus dem Sankt Gertrauden-Krankenhaus: Station 25, zu der Zeit Corona-Isolierstation. Dass die ersten Motive für das Projekt aus unserem Krankenhaus stammen, hat sich aus der Freundschaft des Malers zum leitenden Oberarzt unserer Gastroenterologie, Dr. med. René Pschowski ergeben. Dieser bestärkte ihn anfangs auch in der Idee, Ärzten und Pflegenden so etwas zurückzugeben.